Erstmalig wird der Versuch unternommen, ein umfassendes Bild der mittelalterlichen Entwicklung der Stadt Themar und ihres aus ca. 50 Siedlungen bestehenden ländlichen Umfeldes zu entwerfen. Die Darstellung hat u. a. eine 15jährige Forschungsarbeit in zahlreichen Archiven zur Grundlage und beruht auf der kritischen Auswertung aller erreichbaren Quellen. Stadt und Land Themar verfügen damit für die Zeit von der Völkerwanderung bis zum späten 15. Jahrhundert über eine Darstellung ihrer Geschichte, wie sie genauer kaum zu erforschen ist und andere Kleinregionen nur selten aufzuweisen haben. Der Autor räumt mit verbreiteten Irrtümern auf, fördert aber zugleich eine Fülle bisher unbekannten Materials zutage, das oft überrascht und aufhorchen lässt. Die in vier Bänden vorliegende Arbeit ist zugleich als Fall-Studie gedacht, die am Beispiel einer Teilregion die Entwicklung im gesamten Henneberger Land sichtbar macht und daher nicht nur für Leser von Interesse ist, die sich lediglich über Themar und sein Umfeld informieren wollen.
Der Band 1 stellt zunächst die natürlichen Verhältnisse der Kleinregion vor und geht in diesem Zusammenhang auch auf ihr mittelalterliches Straßennetz ein. Es folgen die Siedlungsgeschichte von den Anfängen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, eine Darstellung der politischen Geschichte vom Königreich Thüringen bis zu den Grafen im Grabfeld (einschließlich der gerichtlich-administrativen Entwicklung) und eine Analyse der wirtschaftlichen und sozialen Struktur. Das letzte Kapitel handelt vom Einzug des Christentums und den Anfängen der kirchlichen Organisation. Im Anhang sind die zugrundeliegenden Quellen in Regesten und Auszügen zusammengestellt.
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Details -

Günther Wölfing.
Themar und die Osterburg. Stadt, Burg, Zent und Amt im Mittelalter. Band 1: Grenzen und natürliche Verhältnisse. Das Frühmittelalter.
Kloster Veßra, 1996. 200 S., Abb., Karten. 14,90 Euro.